Prof. Yilmaz leitet seit 2013 den Bereich Herz-MRT am Universitätsklinikum Münster. In seinem Vortrag ging er unter anderem auf Verfahren wie Stress-MRTs, Kontrast-MRTs, Mapping-Aufnahmen oder die 3D-MRT-Angiographie und deren Diagnoseziele ein. So lassen sich etwa durch ein Stress-MRT signifikante Koronarstenosen erkennen. Kontrast-MRTs machen wiederum strukturelle Veränderungen des Herzmuskels sichtbar. Sogenannte Mapping-Aufnahmen ermöglichen darüber hinaus differenziertere Aussagen über die Entstehung solcher Herzmuskelschädigungen. Neuere 3D-MRT-Angiographien schließlich können ohne Kontrastmittelgabe Veränderungen im Bereich der Aorta und darüber hinaus erkennen.
Zwar bieten alle Hersteller mittlerweile bedingt MRT-taugliche ICD und Schrittmacher an, doch auch bei neuern transvenösen ICD bleibt Vorsicht geboten – denn nicht nur das Aggregat, sondern auch die Elektroden müssen MRT-fähig sein. Bei neuen Aggregaten und alten Elektroden lautet die Antwort auf die MRT-Fähigkeit vermutlich „nein“. Der Grund: Stillgelegte und im Körper verbleibende Elektroden gelten bei allen Herstellern als Kontraindikation, da sie als zusätzliche Antenne fungieren können. Nicht alle Hersteller geben ihre Systeme zudem für alle Feldstärken und für alle Körperregionen frei. Menschen mit Defi-oder Schrittmacher, die aufgrund anderer Erkrankungen ein MRT machen lassen sollen, sollten den behandelnden Medizinerinnen und Medizinern zeitig alle Informationen über ihre Implantat-Historie zur Verfügung stellen. Empfehlenswert ist es, sich an Kliniken oder Herzzentren zu wenden, in denen die Radiologie und die Kardiologie Erfahrung mit Implantierten haben und eng zusammenarbeiten. Im Zweifel oder zur Beruhigung schadet es auch nicht, eine zweite Meinung einzuholen. Und last but not least gilt: Während der Durchführung eines MRT bleibt eine engmaschige Beobachtung der Patienten und Patientinnen existenziell.