Vom „Frischling“ bis zum „alten Hasen“: In unseren Gesprächskreisen tauschen sich alle aus, die ein selbstbewusstes und gut informiertes Leben mit dem Defi führen möchten. Acht bis zehn Mal im Jahr treffen wir uns dazu persönlich in Münster, vier Mal im Jahr organisieren wir ein Online-Treffen. Häufig sind auch Kardiologen oder andere Expertinnen bei uns zu Gast. Sie sprechen zu bestimmten Themen und nehmen sich abseits des Klinikalltags Zeit für Ihre individuelle Fragen.
Eine Anmeldung ist nur für die Online-Treffen nötig.
Eine Übersicht der Gesprächskreise für das laufende Jahr finden Sie unter Termine.
Hier eine kleine Auswahl der Gesprächskreise der letzten Jahre:
Die offenen Gesprächskreise der Herz in Takt Defi Liga e.V. sind immer eine gute Gelegenheit, in Ruhe miteinander zu sprechen und mit Expertinnen individuelle Fragen zu diskutieren. So war es auch am 7. Juni 2024, als mit Dr. med. Marco Castrucci vom Zentrum für Kardiologie an der Raphaelsklinik Münster ein Experte mit langjähriger kardiologischer Erfahrung zu Gast war. Zu dem bestens besuchte Gesprächskreis waren viele Interessierte gekommen, die zum Teil sogar weite Wege auf sich genommen hatten.
Der Verstand sagt, dass eine Vorsorgevollmacht wichtig ist. Dennoch scheuen sich viele Menschen davor, sie zu verfassen. Schließlich übertragen sie damit einer oder mehrerer Personen für den Fall der Fälle wertvolle Rechte und Pflichten. Um dieses Thema näher zu beleuchten, widmete die Herz in Takt Defi-Liga e.V. der Vorsorgevollmacht einen Gesprächskreis. Zu Gast waren die Sozialarbeiterin Antonia Rohfleisch und der Sozialarbeiter Christoph Koerber, die beide beim Sozialdienst katholischer Frauen e.V.(SkF e.V.) in Münster als amtlich bestellte Betreuer*innen tätig sind.
Zum Online-Gesprächskreis im April 2024 war Dr. Henrike Hillmann zu Gast. Sie ist Assistenzärztin im Hannover Herzrhythmus Centrum (HHC) der der Klinik für Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Dort betreut sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen Patientinnen und Patienten mit Herzrhythmusstörungen, unter anderem nach einer Therapie durch den Defi. Die wichtigste Erkenntnis des abendlichen Meetings, zu dem sich wieder zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer zugeschaltet hatten, war: Nach Überstimulation oder Schockabgabe durch den Defi gibt es nicht DIE eine Therapie. Diese sollten stattdessen anhand der Grunderkrankung und anderer Faktoren individuell besprochen werden.
2004 beklagte der US-Kardiologe Bernhard Lown* (1921-2021), dass die medizinische Versorgung in den USA ihr menschliches Gesicht verliere. Junge Kolleg*innen lernten nicht mehr, Patient*innen ganzheitlich zu betrachten. Die Kunst des Heilens gehe dabei verloren. Der Mensch, so Lown, sei aber mehr als die Summe von Organen, die man reparieren oder sogar ersetzen könne. Vielmehr sei er ein Ganzes aus Körper und Geist. Bernhard Lown befasste sich als einer der Ersten mit den seelischen Auswirkungen von Herzrhythmusstörungen und wies nach, dass Stress sich auf den Herzschlag auswirkt. In diesem Verständnis therapiert auch die Psychokardiologin Dr. Brit Scholz an den Kliniken im sächsischen Erlabrunn die Wechselwirkungen zwischen Herz und Psyche. Wie, das erläuterte die Chefärztin der Klinik für Kardiologie im Oktober 2023 beim Online-Treffen von Herz in Takt Defi-Liga e.V.
Die letzte Gesprächsrunde des Jahres war nicht nur äußerst gut besucht, sondern auch eine Freude für die Sinne. Eine liebevolle Dekoration schmückte die Tische – wie immer selbst gemacht und gestiftet von Dorothea und Ludwig Merten. Für das musische Programm sorgte diesmal Hedwig Ketteler, die Texte zitierte und mit ihrer Gitarre besinnliche Lieder anstimmte. Doch nicht nur das mitsingen war ausdrücklich erwünscht: Bei Kaffee und Kuchen gab es auch Rätselaufgaben zu lösen, die den Geist forderten und das Treffen zu einem kurzweiligen und fröhlichen Nachmittag machten. Das Fazit des Nachmittags: Die Stimmung war prächtig, die Runde gesellig und das persönliche Gespräch kam natürlich auch nicht zu kurz. Typisch Defi-Liga eben!
In diesem Sinne Ihnen allen eine schöne Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest!
Vielleicht sehen wir Sie ja im kommenden Jahr einmal persönlich in einer Gesprächsrunde, einem Online-Gesprächskreis oder sogar auf der Jahrestagung am 16./17. März 2024.
Medtronic ist ein weltweit tätiges Unternehmen der Gesundheitstechnologie mit mehr als 95.000 Mitarbeitenden in 150 Ländern. Pia Sobotta ist seit sieben Jahren eine von ihnen und im Produktsupport im nordrhein-westfälischen Meerbusch Ansprechpartnerin für Ärzt*innen und Patient*innen. Frau Sobotta nutzte den Online-Gesprächskreis am 21. September 2023, um am Beispiel des Aurora EV-ICDTM zu erläutern, wie lange es von der Idee bis zur Marktreife eines neuen Therapiekonzeptes für Defibrillatorpatienten gedauert hat: Der Aurora-EV-ICD ist der erste Defibrillator, der ohne transvenöse Elektroden auskommt, die direkt im Herz platziert und verankert werden. Außerdem zeigte sie in einem Film, wie kardiale Implantate hergestellt werden und ging anschließend auf die persönlichen Fragen der Teilnehmenden ein. Während dieser Fragerunde wurde auch noch einmal deutlich, wie sinnvoll es ist, dass die Online-Gesprächskreise nach wie vor stattfinden – denn ein Gast hatte sich sogar aus den USA zugeschaltet.
Die Digitalisierung schreitet kontinuierlich voran und kann sich auch auf Menschen mit einem kardialen Implantat auswirken – denn sie sind dadurch im Alltag immer häufiger elektromagnetischen Feldquellen (EMF) ausgesetzt. Für Menschen mit Schrittmachern oder Defibrillatoren heißt das: Ihre Herzimplantate können unter bestimmten Bedingungen durch in den Körper eingekoppelte Störspannungen beeinflusst werden. Dr.-Ing. Dominik Stunder, der genau dazu forschte, stellte im Gesprächskreis am 1. September 2023 unter anderem Studien vor, die erstmals Schwellenwerte zur Risikoabschätzung ermittelten. Die gute Nachricht: Es ist durchaus möglich, die Störsicherheit von Herzschrittmachern und Defibrillatoren zu erhöhen.
Zum letzten Gesprächskreis vor der Sommerpause am 02. Juni 2023 haben sich wieder viele Teilnehmer_innen auf den Weg nach Münster gemacht. Der Gesprächskreis war so gut besucht, dass alle gemeinsam anpackten, um zusätzliche Sitzgelegenheiten zu beschaffen. Dr. med. Markus Engelen war an diesem Nachmittag unser Gast. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Notfallmedizin und Intensivmedizin am MVZ der Schüchtermann Klinik in Osnabrück und hat bereits des Öfteren die Defi-Liga mit seinen Referaten und Informationen unterstützt und ist immer wieder ein gern gesehener Gast. Die Themenpalette war sehr reichhaltig und so beantwortete und erläuterte Dr. Engelen sämtliche Fragen der Teilnehmenden ausführlich und für jeden verständlich.
Endlich konnten Dorothea und Ludwig Merten wieder einmal ihre Kreativität für die Defi-Liga ausleben – denn nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand Anfang Dezember unsere Weihnachtsfeier statt. Traditionell dekorieren die beiden dazu mit viel Fingerfertigkeit und aus eigenen Mitteln die Tische mit adventlichem Schmuck. An einem dieser Tische saß diesmal auch der Künstler Ernst Kassenbrock, der mit weihnachtlichen Geschichten und Gedichten die Stimmung wortgewandt unterstrich.
Für den letzten Online-Gesprächskreis in 2022 hatte Gastreferent Dr. med. Marcus Möllenberg ein komplexes Thema im Gepäck: Es ging um die sehr vielseitige Krankheit „Sarkoidose“, die sich auch auf das Herz auswirken kann.