Aus dem Josephs-Hospital in Warendorf war Oberarzt Dr. med. Norbert Wistorf angereist, um mit seinen rund 25 Gästen über ihre Medikamente zu sprechen. Dem Kardiologen lag dabei daran, zu erläutern, warum sie ihre jeweilige Therapie erhalten und was diese erreichen soll. Dazu ging Dr. Wistorf zunächst auf einzelne Herzkrankheiten ein, bevor er die individuellen Fragen der Teilnehmenden aufgriff. Diese können hier im Einzelnen nicht wieder gegeben werden. Nur so viel: Die Teilnehmenden waren so interessiert, dass sie am liebsten noch viel länger weiter gemacht hätten.
Ist das komplett unter der Haut platzierte Aggregat, das ohne implantierte Elektroden auskommt, überhaupt bei jedem Patienten einsetzbar? Und schließlich: Hat der S-ICD® nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile? Wenn ja, welche sind es? Um diese Fragen zu klären, widmete sich Dr. Julia Köbe – Kardiologin an der Klinik für Kardiologie II am Universitäts Krankenhaus Münster – in ihrem gut besuchten Arbeitskreis zunächst der Geschichte um die Entwicklung des S-ICD®. Dabei ging sie auf die aktuelle Hardware, die Implantation und die Funktionsweise des Aggregats ein. Schließlich verglich sie den konventionellen ICD zum S-ICD® 5 inklusive ihrer Vor-und Nachteile und gab einen Ausblick zu den speziellen Aspekten des S-ICD®. Wie gewohnt, ging sie dabei immer auch auf die speziellen Fragen der Teilnehmer_innen ein.
Diplom-Ingenieur Ingo Bömmels ist Sachgebietsleiter im Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Seit Jahren berät er die Unfallkassen und Berufsgenossenschaften zum Thema Elektromagnetische Felder (EMF) am Arbeitsplatz, hält Vorträge, führt Schulungen durch und ist an der Forschung sowie der Entwicklung von Regelwerken beteiligt. Außerdem führt er im Rahmen seiner Arbeit individuelle Bewertungen der Störbeeinflussung von aktiven Implantaten (HSM/ICD) gegenüber elektromagnetischen Feldern durch und bewertet, ob ein Beschäftigter mit einem Implantat an seinem Arbeitsplatz gefahrlos arbeiten kann. Mit Ingo Bömmels stand den Teilnehmer_innen des Arbeitskreises also ein erfahrener Experte Rede und Antwort zu all ihren Fragen. Der wichtigste Rat, den er ihnen mitgab, war: „Ein Arbeitsplatz mit elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldquellen ist nicht grundsätzlich gefährlich. Entscheidend ist, dass sowohl die Patienten als auch die Arbeitgeber die Gefahren kennen, um angemessen darauf reagieren zu können. Deshalb sollte ein Arbeitsplatz eines Implantatträgers bei der Wiedereingliederung individuell betrachtet werden.“
Der Defibrillator am Arbeitsplatz: Nicht jeder Arbeitsplatz mit elektromagnetischen Feldquellen ist gefährlich. Die tatsächlichen Gefahren und Gefahrenquellen sollten aber bekannt sein, deshalb, so Dipl.-Ing. Ingo Bömmels, sollte ein relevanter Arbeitsplatz individuell betrachtet werden.
Vielen ist Dr. Daniel Zandt noch als Referent eines Gesprächskreises bekannt, in dem es um die Herzschwäche ging – oder Herzinsuffizienz, wie sie medizinisch heißt. Seit 2015 behandelt der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Notfall- und Sportmediziner in seiner eigenen Kardiologischen Facharztpraxis in Lengerich vor allem alle Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie der Gefäße. Weitere Schwerpunkte sind die Prävention und die Sportkardiologie. Auch zur Tagung war Dr. Zandt nach Münster gekommen, um mit den Patienten sowohl über diese Volkskrankheit zu sprechen, als auch über die Möglichkeiten der Prävention. Denn Patienten können selbst einiges tun, um ihre Situation zu verbessern. So entstand eine rege Gesprächsrunde, die nicht nur medizinisch aufklärte, sondern auch dazu ermutigte, selbst gegen die Herzschwäche aktiv zu werden.
Im vergangenen Jahr gab es einen Arbeitskreis, der nicht nur äußerst gut besucht war, sondern der es auch „in sich“ hatte: Es ging um Nahtoderfahrungen, die auch bei einem Herzstillstand oder bei einem Schock durch Defibrillatoren auftreten können. Schon im letzten Jahr war klar, dass es unter den Tagungsgästen einige gab, die solche Erfahrungen gemacht haben. Deshalb wiederholte Dr. Birgit Ebert-Hampel 2019 ihr Angebot, mit den Gästen über das Thema zu sprechen. Wieder war der Arbeitskreis gut besucht und wieder sprachen die Teilnehmer_innen sehr offen über ihre Erfahrungen. So offen, zugewandt und berührend, dass wir hier nicht über die Details berichten – uns aber im Namen aller Teilnehmer_innen dafür bedanken möchten, dass sie diese tolle Möglichkeit des Erfahrungs-Austauschs wahrnehmen konnten.
Auch wenn es schwer ist, sollten herzkranke Menschen ihre Ernährung umstellen – denn die gute Nachricht ist: es hilft. Welche Essgewohnheiten sich auf das Herz auswirken, darüber sprach Birgit Blumenschein bei der diesjährigen Tagung mit den Teilnehmer_innen ihres Arbeitskreises. Wie im vergangenen Jahr, hatte sie dazu viele praktische Beispiele, Hinweise und Vorschläge dabei, mit denen sie engagiert, charmant und überzeugend für das herzgesunde Essen und Trinken warb.