Ja, auch früher gab es heiße Sommer. Im Unterschied dazu bleiben die heutigen Wetterlagen jedoch oft länger stabil und die Temperaturen steigen höher. Der Online-Gesprächskreis im Juli widmete sich deshalb einem Thema, das in Zeiten des Klimawandels besonders für herzkranke Menschen Brisanz entfaltet: Die Frage nämlich, wie viel sie täglich trinken sollen oder dürfen – und wie sie ihr Trinkverhalten in Hitzephasen anpassen können. Referentin des Abends war mit der Diätassistentin und Dipl. Medizinpädagogin Birgit Blumenschein eine langjährige Bekannte der Defi-Liga. “Birgit Blumenschein kennen viele von unseren Tagungen“, so die Vorsitzende der Herz-in-Takt Defi Liga e.V., Angelika Däne zu Beginn des Online-Meetings. „Immer wieder bereichert sie uns dort mit Ernährungsthemen für Menschen mit einer Herzerkrankung. Vielen Dank, dass Sie uns schon so lange unterstützen und auch heute wieder bei uns sind.“ Birgit Blumenschein freute sich ihrerseits, dass sich auch „online“ eine große Teilnehmerschaft zusammengefunden hatte und umriss zunächst kurz ihr Thema, das bestens zu diesem sommerlichen Abend passte.
Was unterscheidet eigentlich jüngere Defi-Patient*innen von älteren? Tragen sie andere Defis und müssen im Leben auf andere Dinge Acht geben? Mit diesen und anderen Themen beschäftigte sich der Arbeitskreis mit den Betroffenen Nils Hartwigsen, Sebastian Schallenberg, und Sebastian Falke aus dem St.-Franziskus-Hospital in Münster. Welche Unterschiede relevant sind, legt die folgende Zusammenfassung dar. Im weiteren Verlauf des Arbeitskreises kamen zudem Themen zur Sprache, die Defi-Patient*innen über die Generationen hinweg verbinden: Reisen, Auto fahren, Sport treiben, Magnete … Auf der Homepage gibt es dazu unter der Kategorie „Alltag und Teilhabe“ jeweils eigene Artikel, die wir an dieser Stelle empfehlen.
Die offenen Gesprächskreise der Herz in Takt Defi Liga e.V. sind immer eine gute Gelegenheit, in Ruhe miteinander zu sprechen und mit Expertinnen individuelle Fragen zu diskutieren. So war es auch am 7. Juni 2024, als mit Dr. med. Marco Castrucci vom Zentrum für Kardiologie an der Raphaelsklinik Münster ein Experte mit langjähriger kardiologischer Erfahrung zu Gast war. Zu dem bestens besuchte Gesprächskreis waren viele Interessierte gekommen, die zum Teil sogar weite Wege auf sich genommen hatten.
„Wer rastet, der rostet.“ Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch, der beschreibt, dass auch unser Gehirn regelmäßig joggen gehen sollte. Denn: Wenn wir uns geistig fit halten, behalten oder verbessern wir unsere Auffassungsgabe und unsere Fähigkeit, konzentriert und sogar kreativ zu sein. Das alles entlastet uns, damit wir unseren Alltag stressfreier bewältigen können – für Herzpatientinnen und -patienten ein unbedingtes Plus. In diesem Sinne leitete Marita Wielage-Bücker, freie Gedächtnistrainerin aus Mettingen, auch ihren Arbeitskreis am Samstagnachmittag.
Für alle Menschen – ganz besonders aber für Herzpatientinnen und -patienten – ist es wichtig, dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen. Doch was ist genug und was zählt überhaupt als Flüssigkeit im täglichen Konsum? Auf diese und andere Fragen ging die Diätassistentin und Dipl. Medizinpädagogin Birgit Blumenschein in ihrem diesjährigen Arbeitskreis ein. Der Andrang darauf war groß, denn die Referentin war schon häufiger bei der Tagung und ist bekannt dafür, selbst die „drögesten“ Informationen mit Esprit und Leichtigkeit zu vermitteln. Im Anschluss an den Arbeitskreis stand Birgit Blumenschein der Defi-Liga für einen rückblickendes Kurzinterview zur Verfügung.
Training hält fit. Unser Gehirn macht da keine Ausnahme. Um die gedankliche Fitness zu bewahren, braucht unser Gehirn regelmäßig neue Reize und Anregungen – und zwar in jedem Alter. Ergotherapeutin Judith Riepegerste zeigte, welche das sein können und wie wir sie in unser Alltagsleben integrieren können.
Können elektromagnetische Felder, die durch Geräte in unserem privaten und beruflichen Alltag entstehen, Herzrhythmusimplantate wie Herzschrittmacher und implantierte Defibrillatoren stören? Und wie gefährlich sind diese Einflüsse? Diese Fragen stellen Herzpatienten sich und ihren Ärzten häufig. Eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) fasst die aktuelle Studienlage zu dem Thema zusammen und spricht Empfehlungen für den Umgang mit unterschiedlichen elektronischen Geräten aus.
Auch wenn es schwer ist, sollten herzkranke Menschen ihre Ernährung umstellen – denn die gute Nachricht ist: es hilft. Welche Essgewohnheiten sich auf das Herz auswirken, darüber sprach Birgit Blumenschein bei der diesjährigen Tagung mit den Teilnehmer_innen ihres Arbeitskreises. Wie im vergangenen Jahr, hatte sie dazu viele praktische Beispiele, Hinweise und Vorschläge dabei, mit denen sie engagiert, charmant und überzeugend für das herzgesunde Essen und Trinken warb.
Das Weltwissen wird immer größer. Zugleich werden die Abstände, in denen Informationen aus analogen und digitalen Kanälen auf uns einprasseln, immer kürzer. Niemand soll und niemand kann diese Flut komplett verarbeiten. Aber jeder kann bis ins hohe Alter seine alltägliche Aufnahme- und Merkfähigkeit trainieren. Der September-Gesprächskreis stand deshalb unter dem Motto: „Ich muss mal wieder was für meinen Kopf machen.“ Zu Gast war die Gedächtnis- und Legasthenie-Trainerin Marita Wielage-Bücker, die mit den Teilnehmer_innen in zwei sehr praxisorientierten Stunden die „grauen Zellen“ trainierte.
Auf der Tagung 2016 hatten wir die Geschichte von Frank Detlef Busch aufgezeichnet. Einem Mann, der einen Plötzlichen Herztod überlebte und dessen Krankheitsgeschichte damit erst begann. Die Kurzfassung: Am Ende mehrerer Eingriffe und Therapien sind sowohl sein Innenohr als auch sein Gleichgewichtsorgan geschädigt – irreversibel. Auf der Tagung 2016 musste Frank Detlef Busch noch alle Kraft aufbringen, beim Gehen nicht zu straucheln. Seine damalige Perspektive war: Es wird besser, aber es wird nie wieder gut. Sein damals größter Wunsch: „Ich möchte wieder arbeiten und Fahrrad fahren.“ Seine Krankenkasse war von einem Fahrrad nicht zu überzeugen. Jedenfalls stand es nicht auf der Liste derjenigen Dinge, die sie zu therapeutischen Zwecken bezahlen wollten. Wie schnell dieser Wunsch dennoch in Erfüllung gehen sollte, hätte Frank Detlef Busch damals nicht für möglich gehalten.