Ist das Herz krank, bestimmt es über kurz oder lang unsere Ernährung – denn einige Lebensmittel gehören dann nicht mehr auf den Speiseplan. Und auch wenn wir unsere Ernährung nicht immer gerne oder leicht umstellen: es hilft. Welchen Einfluss unsere Essgewohnheiten auf eine Therapie haben kann, darüber wussten die Teilnehmer_innen nach Birgit Blumenscheins Arbeitskreis eine ganze Menge mehr. Die diplomierte Medizinpädagogin war gekommen, um über Ernährung, Körpergewicht, „Diäten“ und die mediterrane Ernährung zu sprechen – und unterfütterte ihre zahlreichen praktischen Beispiele und Hinweise mit den Ergebnissen aktueller Studien. Engagiert, fachkundig und wortwitzig warb Birgit Blumenschein so vor ihren hochaufmerksamen Gästen für das herzgesunde Essen und Trinken.
Sport ist für viele Menschen ein Wort, mit dem Assoziationen wie Anstrengung oder Verausgabung verbunden sind. Das ist für Defi-Patienten nicht anders. Anders ist allerdings, dass sie sich grundsätzlich fragen, ob sie überhaupt noch Sport betreiben können, ob sie dabei etwas beachten müssen und wie stark sie sich dabei belasten dürfen. Damit Sport nicht automatisch ängstliche Gedanken hervorruft, war der Sportwissenschaftler, Psychologe und Reha-Trainer Anton Deisel gekommen, um sich dem Thema mit den Teilnehmer_innen seines Arbeitskreises auf mehrfache Weise zu nähern: indem er ihnen etwas über den herzgesunden Sport erzählte, indem er ihre persönlichen Fragen beantwortete und indem er mit ihnen schließlich konkrete sportliche Übungen machte.
Zum Schutz vor Schlägen und Stößen
In Baden-Württemberg werden besonders viele Patente angemeldet. Eines davon geht auf den Stuttgarter Orthopädietechniker-Meister Thomas Maas zurück. Es ist eine individuell angepasste Orthese für ICD-Träger und Schrittmacher-Patienten. Der elastische Schutzgurt mit Polster und Schulterring schirmt das implantierte Gerät von außen gegen Schläge und Stöße ab: beim Sport, bei der Arbeit, auf dem Fahrrad, beim unvermittelten Bremsen.
Auch Defi-Träger können Sport treiben. Das ist die einfache, aber hoffnungsvolle Erkenntnis, die die Teilnehmer_innen aus dem Arbeitskreis mit Referent Stefan Wahden mitnahmen. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn es kommt auch auf die Ursache für die Defi-Implantation und die möglichen Begleiterkrankungen der Patienten an. So können viele Menschen mit einem angeborenen Herzfehler wie dem Brugada Syndrom durchaus ambitioniert Sport treiben, während Menschen mit einem überlebten Ereignis und zusätzlichen Erkrankungen auch beim Sport den einen oder anderen Gang zurückschalten müssen.
Dr. Birgitta Jacobs, Ökotrophologin
Eine herzgesunde Ernährung kann so bekömmlich sein – vor allem, wenn wir uns an der Küche unserer mediterranen Nachbarn orientieren. Sie ist vorbildhaft, was ihre ernährungsphysiologischen Eigenschaften betrifft und ganz nebenbei auch noch gut für die Figur. Deshalb warb auch die Münsteraner Oecotrophologin Dr. Birgitta Jacobs bei den Teilnehmer_innen ihres Arbeitskreises zur herzgesunden Ernährung für etwas mehr südländisches Flair im heimischen Kühlschrank. Viele aufmerksame Ohren waren ihr dabei gewiss, denn der Arbeitskreis war wieder bestens besucht.
Auch ICD Patienten wollen reisen. Und zwar ziemlich viele, wie sich bei der Verteilung der Arbeitskreise herausstellte. So zogen die potenziellen Zugvögel unter den Tagungsbesuchern in den großen Saal, um sich von Dr. Sven Kaese und Claudia Marinos von der Firma St. Jude Medical umfassend über die Rahmenbedingungen einer Reise mit ICD zu informieren. Denn wer als Defi-Patient eine Reise unternehmen will, für den ist eine gute Vorbereitung schon die halbe Miete. In der Reisemedizinischen Gesundheitsberatung des UKM können Patienten sich zu allen Fragen und Reisethemen beraten lassen: Wie sie ihre krankheitsbedingte Vorsorge treffen und wie sie einen Jetlag besser ertragen. Wie sie sich bei Reisekrankheit verhalten können oder wie sie bei einer Afrika-Reise mit der Malaria-Prophylaxe umgehen. Zusammengefasst finden Sie im Folgenden einige Hilfestellungen, die Claudia Marinos und Dr. Kaese den Arbeitskreis-Besuchern mit auf den Weg gaben. Dr. Kaese bietet in der Abteilung für Rhythmologie des Departments für Kardiologie und Angiologie am UKM auch eine medizinische Reiseberatung an.
... sollten Sie mit ihrem Arzt besprechen, ob und wann das geht. Denn sie müssen nicht zwingend auf ihre Auto-Mobilität verzichten. Im Gegenteil. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) hat zu diesem Thema ein umfangreiches Positionspapier erarbeitet. Neben aufwändigen statistischen Berechnungen zur Gefahreneinschätzung finden Sie darin auch übersichtliche Tabellen, die die gesetzlichen Vorschriften der Fahrerlaubnisverordnung FeV sowie die Leitlinien zur Begutachtung zusammenfassen. Außerdem übersichtlich dargestellte Empfehlungen für eine Vielzahl verschiedener Herzleiden.
ICD-Patienten sollten besonders auf ihre Ernährung achten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt allgemeine Hinweise, wie Sie zu viel Fett im Essen vermeiden können.
Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Erwachsene nicht mehr als 25 – 30 % der gesamten Kalorien in Form von Fett aufnehmen. Das entspricht ca. 60 – 80 g Fett am Tag. Tatsächlich essen wir ca. 80—120 g Fett pro Tag, hauptsächlich in Form von tierischen Fetten. Ein Gramm Fett liefert ca. 9 kcal und ist damit der energiereichste der drei Hauptnährstoffe neben Eiweiß und Kohlenhydraten.
Hauptfettquellen in unserer Ernährung sind Öle und Streichfette, aber auch die versteckten Fette aus Fleisch, Wurstwaren, Milchprodukten, Nüsse, Samen und Süßigkeiten.
Fette und Cholesterin sind sowohl Bestandteil unserer Nahrung als auch unseres Körpers. Fette dienen in erster Linie als Energielieferant. Sie sind aber zudem auch Lieferant der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Cholesterin ist ein Fettbegleitstoff. Es ist ein wichtiger Baustein von Zellwänden. Zudem bildet der Körper aus Cholesterin Vitamin D, Gallensäuren, Sexual– und Stresshormone.