Dr. med. Wiebke Dohrn
Schlafstörungen sind weit verbreitet und schnarchende Bettnachbarn sind mitunter laut und störend. Viele Paare entscheiden sich in so einem Fall für getrennte Betten. Dies ist eine Methode, der Störung auszuweichen. Das Schnarchen selbst hört aber dadurch nicht auf. Und manchmal sind diese nervigen Geräusche auch nur die Vorstufe einer Apnoe – einer »Nicht-Atmung«. Dr. Wiebke Dohrn kennt dieses Phänomen. Sie geht am Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin in Solingen täglich mit schlafgestörten Patienten um. Mit den Teilnehmer_innen sprach sie insbesondere über die obstruktive Schlafapnoe. Sie ist mit 90% die am weitesten verbreitete Form der schlafbezogenen Atmungsstörungen. Zwei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung leiden an ihr – Männer ab dem 40. Lebensjahr sogar zu 20 bis 40 Prozent.
Dr. Birgitta Jacobs, Ökotrophologin
Eine herzgesunde Ernährung kann so bekömmlich sein – vor allem, wenn wir uns an der Küche unserer mediterranen Nachbarn orientieren. Sie ist vorbildhaft, was ihre ernährungsphysiologischen Eigenschaften betrifft und ganz nebenbei auch noch gut für die Figur. Deshalb warb auch die Münsteraner Oecotrophologin Dr. Birgitta Jacobs bei den Teilnehmer_innen ihres Arbeitskreises zur herzgesunden Ernährung für etwas mehr südländisches Flair im heimischen Kühlschrank. Viele aufmerksame Ohren waren ihr dabei gewiss, denn der Arbeitskreis war wieder bestens besucht.
Dr. Jörg Stypmann
Wenn Ärzte das Herz anschreien... tun sie das mit guter Absicht. Denn sie wollen hören, wie und was es antwortet. Natürlich schreien sie nicht selbst. Sie benutzen dazu die Echokardiographie – eine Ultraschall-Untersuchung. Sie ist eine der wichtigsten Untersuchungen des Herzens und liefert eine schnelle Übersicht über mögliche Veränderungen in seiner Struktur oder seiner Funktion. Nicht immer reicht zur genauen Beurteilung der Lage eine Ultraschall-Untersuchung von außen. Manchmal muss der Patient auch eine Sonde schlucken oder aufs Fahrrad steigen. Welche Methoden es im Einzelnen gibt und was der Arzt aus den Ergebnissen lesen kann, besprach Dr. Jörg Stypmann mit den Teilnehmer_innen seines Arbeitskreises. Und um noch einmal auf das Schreien zurück zu kommen: Normalerweise sehen Ärzte bei der Echokardiographie ein Schwarz-Weiß-Bild. Es ist aber auch möglich, mit ihr den Blutstrom farbig, grafisch oder sogar akustisch darzustellen.
Was mache ich bloß, wenn mein Defi plötzlich Schocks abgibt? Wie kann ich mich davon ablenken, immer darüber nachzudenken, dass es passiert? Soll ich besser auf Freizeitaktivitäten oder auf meine Arbeit verzichten, um kein Risiko einzugehen? Diese und andere Fragen stellen sich ICD-Patienten häufig. Sie fühlen sich verunsichert und entwickeln Ängste. Mal sind sie konkret, dann wieder diffus. Mal geht es um konkrete Verhaltensfragen, dann wieder um existenzielle Gedanken über Tod oder Schuld. Der Körper reagiert darauf mit Stress. Der wiederum kann einen Teufelskreis begründen, der sich in Kürze so liest: Stress – Arrhythmie – Schock – Stress.
Um mit den Teilnehmer_innen über die unterschiedlichen Ausprägungen ihrer Angst zu sprechen, war die psychologische Psychotherapeutin Silvia Dalhoff zur Tagung gekommen. Wie drängend das Thema für ICD-Patienten und ihre Angehörigen ist, zeigten die Anmeldungen für ihren Arbeitskreis – so dass Frau Dalhoff sich spontan bereit erklärte, ihn am Sonntag ein zweites Mal anzubieten. Herzlichen Dank dafür.
Auch ICD Patienten wollen reisen. Und zwar ziemlich viele, wie sich bei der Verteilung der Arbeitskreise herausstellte. So zogen die potenziellen Zugvögel unter den Tagungsbesuchern in den großen Saal, um sich von Dr. Sven Kaese und Claudia Marinos von der Firma St. Jude Medical umfassend über die Rahmenbedingungen einer Reise mit ICD zu informieren. Denn wer als Defi-Patient eine Reise unternehmen will, für den ist eine gute Vorbereitung schon die halbe Miete. In der Reisemedizinischen Gesundheitsberatung des UKM können Patienten sich zu allen Fragen und Reisethemen beraten lassen: Wie sie ihre krankheitsbedingte Vorsorge treffen und wie sie einen Jetlag besser ertragen. Wie sie sich bei Reisekrankheit verhalten können oder wie sie bei einer Afrika-Reise mit der Malaria-Prophylaxe umgehen. Zusammengefasst finden Sie im Folgenden einige Hilfestellungen, die Claudia Marinos und Dr. Kaese den Arbeitskreis-Besuchern mit auf den Weg gaben. Dr. Kaese bietet in der Abteilung für Rhythmologie des Departments für Kardiologie und Angiologie am UKM auch eine medizinische Reiseberatung an.
Sind junge ICD-Patienten anders als ältere? »Ganz sicher«, sagt Dr. Robert Larbig und erläutert der zehnköpfigen Arbeitsgruppe in einer kurzen Einführung gleich, warum. Junge Patienten müssen ein ICD viel länger tragen als Erwachsene. Darum brauchen sie einen individuellen Therapieansatz bei der Gerätewahl, der Implantation und der Nachsorge sowie eine interdisziplinäre Betreuung. Das heißt eine Verzahnung von Disziplinen wie der Herzchirurgie, der Kinder- und der Erwachsenenkardiologie.