Hilfe für Menschen mit Defibrillatoren, deren Angehörige und Freunde
Medizin & Technik
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- ICD und S-ICD
Was ist ein S-ICD?
Der Subkutane Implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (S-ICD) besteht in der klinischen Praxis aus einem Gehäuse mit Minicomputer und Batterie und mindestens einer Sonde. Die Sonder wird in der rechten Herzhauptkammer platziert. Zwischen einem Anteil der Sonde und dem ICD-Gehäuse wird im Falle von gefährlichen Herzrhythmusstörungen ein Strom von bis zu 800 Volt Stärke abgegeben, um das Herz wieder in den richtigen Takt zu bringen. Neuerdings ist es bei speziellen Krankheitsbildern möglich, die Sonde, nicht wie gewohnt ins Herz, sondern nur unter der Haut (subcutan) neben dem Brustbein zu platzieren. Auch so kann ein entsprechend starker Strom das Herz wieder in den Rhythmus zurückbringen.
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- Herzschrittmacher
Was ist ein DDD-Schrittmacher?
Ein DDD-Schrittmacher ist ein Zweikammerschrittmacher. Er wird vor allem bei AV-Blockierungen eingesetzt. Bedarfsweise werden nacheinander der Vorhof und die Hauptkammer gereizt, so wird ein natürlicher Herzschlag imitiert. Der DDD-Schrittmacher kommt der physiologischen Funktion des Herzens am nächsten. Unterscheiden kann man dabei ventrikel- und vorhofgesteuerte Stimulationsmodi, je nachdem welche Herzebene die Zeitsteuerung vorgibt. Die Stimulation über die Elektroden erfolgt in beiden Fällen bei Bedarf in Vorhof und Kammer nach Ablauf einer einstellbaren Verzögerungszeit. Eine Herzaktivität im Atrium oder Ventrikel führt, wie auch bei einigen Einkammerschrittmachern, zur Unterdrückung der Impulsabgabe in der jeweiligen Kammer (inhibierend). Desweiteren kann der DDD-Schrittmacher detektierte Vorhofaktionen auf die Kammer weiterleiten (getriggert).
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- Defi-Kontrolle
Was passiert bei der Defi-Abfrage?
Alle drei Monate ist es für den Defibrillator (Defi) -Träger so weit: Er muss zum Check - der so genannten Defi-Abfrage. Dabei geht es darum, zu schauen, wie oft der Defi seit der letzten Überprüfung geschockt hat, ob das Gerät richtig funktioniert und ob es richtig eingestellt ist. Der unangenehmste Teil der Abfrage ist für viele die Reizschwelle, bei der die Herzfrequenz erhöht wird. Im Idealfall werden bei der Abfrage auch individuelle Probleme mit den Ärzten besprochen. Manchmal bleiben aber noch offene Fragen. Wir haben deshalb mit den Mitarbeitern der Defi-Abfrage im Universitätsklinikum Münster (UKM) über oft gestellte Fragen und häufige Ängste gesprochen.
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- Defi-Kontrolle
Was passiert bei der ICD-Nachsorge?
Die Nachsorge fängt unmittelbar nach der Operation an. Zunächst wird ein Röntgenbild vom Brustkorb angerfertig, um die Lage der implantierten Elektroden zu überprüfen. Am ersten Tag nach der Operation erfolgt die erste Kontrolle. Dabei wird dem Patienten ein ICD-Ausweis ausgehändigt, der immer mitgeführt werden sollte.
Die nächste Kontrolle des ICD-Systems erfolgt etwa sechs Wochen nach der Implantation. Bei jeder Kontrolle werden nicht nur die „Standart-Parameter“ überprüft (u.a. sog. Sensing, Impedanzen, Reizschwelle u.v.m.), sondern auch ein EKG geschrieben, die Medikamente aktualisiert und ggfs aktuelle Probleme besprochen. Dabei werden die Defi-Parameter auf die individuellen Bedürfnisse angepasst.
Bei stabilen Parametern erfolgen die weiteren Routinekontrollen alle drei Monate. In einigen Fällen kann eine Heimabfrage durch sog. Telemedizin erfolgen. In einigen Fällen ist eine vorzeitige Kontrolle des ICD-Systems notwendig z.B. nach Therapieabgaben, langsamen oder schnellen Rhythmusstörungen, Wahrnehmung von Signaltönen/Viberationen und/oder Verschlechterung des Allgemeinbefindens.
Autor: Prof. Dr. Lars Eckardt, Beirat der Defi-Liga e.V.