Dr. Gerrit Kaleschke eröffnete den zweiten Tagungstag mit einem Vortrag über die kathetergestützte Behandlung von Herzklappenfehlern bei Risikopatienten. Verständlich und mit vielen Beispielen illustrierte er, wie minimal-invasive Operationsverfahren auch Defi-Trägern zugute kommen – zum Beispiel bei einer Verengung der Aortenklappe oder einer Undichtigkeit der Mitralklappe. Dr. Kaleschke ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie der Klinik für Erwachsene mit angeborenen und erworbenen Herzfehlern (EMAH) im Universitätsklinikum Münster (UKM). Sein Vortrag stieß auf großes Interesse und regte viele Teilnehmer_innen zu persönlichen Fragen an, für die sich Dr. Kaleschke anschließend viel Zeit nahm.
Ein großes Thema für viele Defi-Träger_innen ist die Einnahme des Wirkstoffs Amiodaron. Er wird häufig verordnet und steuert den Rhythmus des Herzens gut – bleibt allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Diese wirken zum Teil schwer – nicht zuletzt, weil der Wirkstoff sich im Körper sammelt. So erleben fast alle Patienten, die das Medikament länger als ein halbes Jahr einnehmen, dass sich in ihrer Hornhaut Mikropartikel des Wirkstoffs angesammelt haben und das Sehen beeinträchtigen. Andere Patienten reagieren überempfindlich auf Licht, haben erhöhte T4-Werte sowie verminderte T3-Werte oder entwickeln eine Fehlfunktion der Schilddrüse. Auch auf die Lunge, die Nieren oder den Magen-Darm-Trakt kann Amiodaron wirken.
Erfahren Sie hier, in welchem Zusammenhang der Vorhofkammer-Knoten (AV-Knoten) zum Vorhofflimmern steht und was unter der AV-Knoten-Ablation zu verstehen ist.
Dronedaron (Handelsname Multaq®) ist ein Medikament zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmikum). Es ist aktuell nach den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zugelassen zur Therapie von anfallsartig (paroxysmal) auftretendem Vorhofflimmern bei Patienten, bei denen keine deutliche Einschränkung der Herzfunktion vorliegt. Nicht angewendet werden sollte Dronedaron bei Patienten, bei denen permanentes Vorhofflimmern vorliegt oder bei denen eine deutliche Einschränkung der Pumpleistung des Herzens diagnostiziert wurde. Eine Umstellung von Antiarrhythmika auf Dronedaron sollte nur nach Rücksprache mit dem betreuenden Kardiologen erfolgen.
NT-proBNP ist ein in den Herzmuskelzellen gebildetes Protein, das als diagnostischer Marker der Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Es entsteht aus der Spaltung von pro-BNP in NT-proBNP und BNP (Brain Natriuretic Peptide). Seine eigentliche Wirkung ist eine Entspannung der glatten Muskulatur wie auch eine Erhöhung der Harnausscheidung in der Niere. Die Höhe der BNP-Konzentration im Blut korreliert mit dem Schweregrad einer Herzschwäche. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie gibt als Normwerte beim Gesunden für BNP < 100 pg/ml und für NT-proBNP < 400 pg/ml an, wobei der Normbereich vom Alter und Geschlecht abhängig ist.
Autorin: Dr. Julia Köbe, UKM
Patienten mit einer hochgradig eingeschränkten Kammerfunktion und einem kompletten Linksschenkelblock können Drei-Kammer-Schrittmacher die Pumpfunktion und die körperliche Belastbarkeit verbessern. Hierzu wird in der Regel neben einer Vorhofsonde und einer Sonde in der rechten Hauptkammer eine dritte Elektrode über eine Herzvene in den Bereich der linken Herzkammer eingebracht. Ein Linksschenkelblock ist eine Leitungsverzögerung, die häufiger bei Patienten mit Herzschwäche auftritt. Sie kann zu einem ineffizienten Pendelfluss innerhalb der linken Herzkammer führen und somit zu einer reduzierten Auswurfleistung beitragen. Man erkennt einen Linksschenkelblock im Rahmen eines EKG.