Im Frühjahr 2016 trafen nationale und internationale Mediziner zum 82. Mal zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. zusammen. Auch Dr. Florian Reinke, Kardiologe am Universitätsklinikum Münster (UKM), war in das Kongresszentrum Rosengarten nach Mannheim gefahren, um sich mit Kolleg_innen zum Leitthema „Herz-Kreislauf-Medizin – High-Tech-Medizin“ auszutauschen.
Dazu hatte er auch einen eigenen Beitrag im Gepäck: Dr. Florian Reinke sprach in der Arbeitsgruppe „Rhythmologie“ darüber, wie bei Aggregat und Sonden subkutaner ICDs Probleme vermieden werden können. Seinen Vortrag, der sowohl auf die Datenlage als auch auf das jeweilige Vorgehen sowie auf die künftigen Entwicklungen einging, können Sie hier anschauen.
Wie lassen sich Probleme bei SICDs vermeiden? Darüber sprach Dr. Florian Reinke (UKM) auf der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Die Defi-Liga dankt Dr. Reinke für die Erlaubnis, diesen Vortrag veröffentlichen zu dürfen.
Das Thema erhöhte Cholesterinwerte taucht immer wieder in unseren Gesprächsrunden auf.
Prof. Dr. H. Pavenstädt und die Oberärztin Frau Dr. Britta Otte von der Fettstoffwechsel- /Lipid-Ambulanz des UKM haben eine umfassende Informationszusammenstellung als Download veröffentlicht. Wir empfehlen allen die Lektüre dieser Patienteninformationen zu Fettstoffwechselstörungen (PDF-Datei).
Kontakt:
Fettstoffwechsel- /Lipid-Ambulanz des UKM
Anmeldung Tel: 0251-8344994
Sprechstunde: Mo-Fr 8.00-15.00 Uhr
Arbeitskreis: "Passt das auch alles zusammen? Wechselwirkungen von Arzneimitteln" mit Isabel Waltering
Viele Defi-Träger_innen nehmen zahlreiche Medikamente ein. Besonders, wenn sie unter weiteren Erkrankungen leiden. Bei machen kommt da ein wahrer Cocktail zusammen. Darüber, wie solche Arzneimittel zusammen wirken – oder sich gegenseitig in ihrer Wirkung behindern – sprach Isabel Waltering mit ihren Gästen. Zur Verdeutlichung des Problems ging die Pharmazeutin und Apothekerin aus Münster gleich in medias res. Zahlreiche Fallbeispiele und ihre Fähigkeit, auch spontan sehr individuelle Fragen zu beantworten, ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Gut informiert und begeistert von den aufschlussreichen Ausführungen von Frau Waltering verließen viele Gäste den Arbeitskreis mit der Idee: "Hoffentlich kommt sie nächstes Jahr wieder." "Ja," können wir antworten, "sie kommt!".
Dr. Gerrit Kaleschke eröffnete den zweiten Tagungstag mit einem Vortrag über die kathetergestützte Behandlung von Herzklappenfehlern bei Risikopatienten. Verständlich und mit vielen Beispielen illustrierte er, wie minimal-invasive Operationsverfahren auch Defi-Trägern zugute kommen – zum Beispiel bei einer Verengung der Aortenklappe oder einer Undichtigkeit der Mitralklappe. Dr. Kaleschke ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie der Klinik für Erwachsene mit angeborenen und erworbenen Herzfehlern (EMAH) im Universitätsklinikum Münster (UKM). Sein Vortrag stieß auf großes Interesse und regte viele Teilnehmer_innen zu persönlichen Fragen an, für die sich Dr. Kaleschke anschließend viel Zeit nahm.
Ein großes Thema für viele Defi-Träger_innen ist die Einnahme des Wirkstoffs Amiodaron. Er wird häufig verordnet und steuert den Rhythmus des Herzens gut – bleibt allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Diese wirken zum Teil schwer – nicht zuletzt, weil der Wirkstoff sich im Körper sammelt. So erleben fast alle Patienten, die das Medikament länger als ein halbes Jahr einnehmen, dass sich in ihrer Hornhaut Mikropartikel des Wirkstoffs angesammelt haben und das Sehen beeinträchtigen. Andere Patienten reagieren überempfindlich auf Licht, haben erhöhte T4-Werte sowie verminderte T3-Werte oder entwickeln eine Fehlfunktion der Schilddrüse. Auch auf die Lunge, die Nieren oder den Magen-Darm-Trakt kann Amiodaron wirken.
Erfahren Sie hier, in welchem Zusammenhang der Vorhofkammer-Knoten (AV-Knoten) zum Vorhofflimmern steht und was unter der AV-Knoten-Ablation zu verstehen ist.
Dronedaron (Handelsname Multaq®) ist ein Medikament zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmikum). Es ist aktuell nach den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zugelassen zur Therapie von anfallsartig (paroxysmal) auftretendem Vorhofflimmern bei Patienten, bei denen keine deutliche Einschränkung der Herzfunktion vorliegt. Nicht angewendet werden sollte Dronedaron bei Patienten, bei denen permanentes Vorhofflimmern vorliegt oder bei denen eine deutliche Einschränkung der Pumpleistung des Herzens diagnostiziert wurde. Eine Umstellung von Antiarrhythmika auf Dronedaron sollte nur nach Rücksprache mit dem betreuenden Kardiologen erfolgen.
NT-proBNP ist ein in den Herzmuskelzellen gebildetes Protein, das als diagnostischer Marker der Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Es entsteht aus der Spaltung von pro-BNP in NT-proBNP und BNP (Brain Natriuretic Peptide). Seine eigentliche Wirkung ist eine Entspannung der glatten Muskulatur wie auch eine Erhöhung der Harnausscheidung in der Niere. Die Höhe der BNP-Konzentration im Blut korreliert mit dem Schweregrad einer Herzschwäche. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie gibt als Normwerte beim Gesunden für BNP < 100 pg/ml und für NT-proBNP < 400 pg/ml an, wobei der Normbereich vom Alter und Geschlecht abhängig ist.
Autorin: Dr. Julia Köbe, UKM
Patienten mit einer hochgradig eingeschränkten Kammerfunktion und einem kompletten Linksschenkelblock können Drei-Kammer-Schrittmacher die Pumpfunktion und die körperliche Belastbarkeit verbessern. Hierzu wird in der Regel neben einer Vorhofsonde und einer Sonde in der rechten Hauptkammer eine dritte Elektrode über eine Herzvene in den Bereich der linken Herzkammer eingebracht. Ein Linksschenkelblock ist eine Leitungsverzögerung, die häufiger bei Patienten mit Herzschwäche auftritt. Sie kann zu einem ineffizienten Pendelfluss innerhalb der linken Herzkammer führen und somit zu einer reduzierten Auswurfleistung beitragen. Man erkennt einen Linksschenkelblock im Rahmen eines EKG.