Das Fachprogramm des zweiten Tages begann mit einem Impulsvortrag, der die Implantation von ICDs aus herzchirurgischer Sicht beleuchtete. Referent war Dr. Andreas Löher, Leitender Oberarzt im Department für Herz- und Thoraxchirurgie im Universitätsklinikum Münster. Er erläuterte den Unterschied zwischen einem klassischen ICD, der im Schulterbereich eingesetzt wird und einem S-ICD, der unter der Haut – also subkutan – eingesetzt wird. Außerdem ging er darauf ein, welche Operationen aus seiner Sicht unbedingt in herzchirurgische Hand gehören und wann Elektroden unbedingt herausgenommen werden sollten. Nach seinem Impulsvortrag beantwortete Dr. Löher einige Fragen.
Immer wieder hört man: Der Defi verursacht Schulterprobleme. Ganz so stimmt das nicht, wusste Liz Kühlert in ihrem Arbeitskreis „Defi und Schulter“ zu berichten. Sie ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie im Mathias-Spital in Rheine und in ihrem Arbeitskreis ging es in der Hauptsache um die Sorge, die viele Defi-Patienten haben, dass der Defi Schultererkrankungen befördert oder auch die Behandlung von typischen Schultererkrankungen bzw. Schulterverletzungen beeinträchtigen kann. Im Anschluss an den Arbeitskreis fasste Liz Kühlert die Ergebnisse kurz zusammen.
In der Medizin bezeichnet man das aktuell als maßgebend anerkannte Handeln oder Verfahren als Goldstandard – sowohl in der Diagnose, als auch in der Therapie oder in der wissenschaftlichen Forschung. Mit dem medizinischen Fortschritt verändert sich dieser Goldstandard. Der jeweils aktuelle Goldstandard markiert daher immer auch den Status Quo, an dem sich eine neue Therapie, eine neue Diagnoseform oder ein wissenschaftliches Verfahren messen muss. Privatdozent Dr. Gerrit Frommeyer, Oberarzt am Universitätsklinikum Münster (UKM), war zur Tagung gekommen, um in seinem Arbeitskreise über den derzeitigen Goldstandard der ICD-Programmierung zu informieren.
Grundsätzlich kann man Grapefruits wohl als gesunde Nahrungsmittel bezeichnen. Stimmt auch – gäbe es da nicht ihre Wirkung auf eine stattliche Reihe von Arzneimitteln. Forscher haben festgestellt, dass die Früchte einen Stoff enthalten, der die Wirkung bestimmter Arzneimittel enorm verändern kann. Zum Teil mit gefährlichen Folgen. Da viele häufig verschriebene Arzneimittel mit der Zitrusfrucht reagieren, empfiehlt die Pharmazeutin Isabel Waltering allen Defi-Patienten vor dem Verzehr von Grapefruits die Überprüfung ihrer Medikation durch einen Arzt oder Apotheker.
Birgit Schlepütz: Professor Hoffmeier, Sie sind Herzchirurg am Universitätsklinikum Münster und haben heute über Organspende gesprochen. Es gibt große Kampagnen, die die Organspende ins Bewusstsein der Menschen rücken. Trotzdem bleiben die Wartezeiten auf ein neues Herz lang. Die Therapie setzt deshalb auf Alternativen. Was sind das für Alternativen? Können Sie uns ein, zwei Beispiele nennen?
Es gibt Patienten, deren Herz so schwach pumpt, so dass ihnen nur die Transplantation eines Spenderherzens oder die Implantation eines Kunstherzens helfen kann. Beide Therapien sind schwierige chirurgische Eingriffe, die zur sogenannten Hochrisikochirurgie zählen. Professor Dr. Andreas Hoffmeier ist Leitender Oberarzt der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Münster (UKM) und hat bereits zahlreiche Spenderherzen transplantiert.
Aus dieser Erfahrung heraus teilt er auch die Meinung der Deutschen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (DGTHG), dass die Transplantation eines Spenderherzens bei einer terminalen – also ausgeprägten – Herzschwäche die beste chirurgische Therapieform ist: „Wir erreichen damit so stabile Überlebensraten, dass sie der Implantation eines Kunstherzens nach wie vor überlegen ist.“
Im vergangenen Jahr hatte Isabel Walterings Arbeitskreis so viel positive Resonanz hervorgerufen hatte, dass die Pharmazeutin in diesem Jahr vor dem gesamten Plenum sprach. Mit Verve präsentierte sie einen Vortrag über die Wechselwirkungen von Medikamenten, der mit vielen praktischen Beispielen und einer wohltuenden Portion Humor gespickt war. Ihre wichtigste Botschaft aber meinte Isabel Waltering sehr ernst: „Kein Medikament ist harmlos.“ Deshalb sei es wichtig, dass Ärzte und Apotheker alle Medikamente kennen, die Patienten einnehmen. Der neue bundeseinheitliche Medikationsplan könne dabei helfen. Der folgende Artikel geht insbesondere auf diesen Medikationsplan ein. In einem Interview mit der Referentin gibt diese Tipps um die eigene Medikamentenpalette im Griff zu behalten.
Ihr Vortrag war schon eine ganze Weile zu Ende, da standen die Tagungsgäste immer noch Schlange bei Isabel Waltering. Unermüdlich beantwortete die Pharmazeutin deren Fragen zu den möglichen Wechselwirkungen ihrer Medikamente. In einem anschließenden Gespräch fasste Isabel Waltering noch einmal zusammen, was sie den Tagungsgästen mit auf den Weg geben möchte und was Patienten tun können, um den Überblick über ihre Medikamente zu behalten.
Im Frühjahr 2016 trafen nationale und internationale Mediziner zum 82. Mal zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. zusammen. Auch Dr. Florian Reinke, Kardiologe am Universitätsklinikum Münster (UKM), war in das Kongresszentrum Rosengarten nach Mannheim gefahren, um sich mit Kolleg_innen zum Leitthema „Herz-Kreislauf-Medizin – High-Tech-Medizin“ auszutauschen.
Dazu hatte er auch einen eigenen Beitrag im Gepäck: Dr. Florian Reinke sprach in der Arbeitsgruppe „Rhythmologie“ darüber, wie bei Aggregat und Sonden subkutaner ICDs Probleme vermieden werden können. Seinen Vortrag, der sowohl auf die Datenlage als auch auf das jeweilige Vorgehen sowie auf die künftigen Entwicklungen einging, können Sie hier anschauen.
Die Defi-Liga dankt Dr. Reinke für die Erlaubnis, diesen Vortrag veröffentlichen zu dürfen.
Das Thema erhöhte Cholesterinwerte taucht immer wieder in unseren Gesprächsrunden auf.
Prof. Dr. H. Pavenstädt und die Oberärztin Frau Dr. Britta Otte von der Fettstoffwechsel- /Lipid-Ambulanz des UKM haben eine umfassende Informationszusammenstellung als Download veröffentlicht. Wir empfehlen allen die Lektüre dieser Patienteninformationen zu Fettstoffwechselstörungen (PDF-Datei).
Kontakt:
Fettstoffwechsel- /Lipid-Ambulanz des UKM
Anmeldung Tel: 0251-8344994
Sprechstunde: Mo-Fr 8.00-15.00 Uhr