Er präsentiert mit dem Smartphone, hat keine Scheu, auf Röntgenbilder zu malen und illustriert seine Vorträge mit Fotos und Comics, die in Erinnerung bleiben. Mit genau dieser Leichtigkeit griff Dr. med. Shahram Ramtin am Tagungs-Samstag auch das Thema „Defi-Wechsel“ auf – sehr zur Erleichterung seiner Gäste, die vor einer solchen Operation viele Fragen haben. Sie zu stellen, dazu bekamen sie reichlich Gelegenheit. Denn auch dafür ist der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, der das Department für Elektrophysiologie am St. Franziskus-Hospital in Münster mitleitet, bekannt: Für die Defi-Liga und ihre Gäste nimmt er sich gerne reichlich Zeit.
Um ihrer individuellen Geschichte gerecht zu werden, bestellt Dr. med. Stefan Gunia neue Defi-Patienten erst einmal häufiger zu sich ein. Der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie am Bauhaus MVZ in Steinfurt will sie kennen lernen, um besser auf sie eingehen zu können. Denn er weiß: Wenn eine Arzt-Patienten-Beziehung gut beginnt, ist der Grundstein für ein vertrauensvolles Miteinander gelegt.
ICD, S-ICD, Sonden, Aggregate: Man kann schon durcheinanderkommen, wenn man mit den Bezeichnungen und Begriffen rund um den implantierbaren Defibrillator zu tun hat. Deshalb haben wir hier in aller Kürze eine Zusammenfassung erstellt, die Licht in den Begriffsdschungel bringen soll. Im Alltag benutzen übrigens fast alle Menschen, die mit Defibrillatoren umgehen, den Kurzbegriff „Defi“.
Je nach Hersteller des gibt es Alarmtöne oder Vibrationen falls der Defi - z.B. durch ein Magnetfeld - kurzfristig deaktiviert wurde. Oftmals kann man diesen Ton z.B. auch in der Nachsorge hören, wenn der Abfragekopf aufgelegt wird.
Wir raten allen Menschen mit Defi Magnetfelder möglichst zu meiden oder den Defi prüfen zu lassen, da sie während ihres Aufenthaltes in einem Magnetfeld aller Wahrscheinlichkeit nach nicht durch den Defi geschützt sind.
Quelle: Webseite Kepler Universtätsklinikum
Herkömmliche Herzschrittmacher verbessern und verlängern seit Jahrzehnten das Leben von Millionen Patientinnen und Patienten weltweit. Als sensible Stelle dieser Schrittmacher gilt besonders der Raum im Gewebe unter dem Schlüsselbein für Batterie und Generator und die von dort zum Herzen führenden Sonden. Hier können sich in den Jahren nach der Implantation Bakterien ansiedeln und damit Infektionen im ganzen Körper auslösen. Auch können durch eine Materialermüdung Brüche der elektrischen Leitungen innerhalb der Sonden auftreten und damit zu Fehlfunktionen des Schrittmachers führen.
Ist das komplett unter der Haut platzierte Aggregat, das ohne implantierte Elektroden auskommt, überhaupt bei jedem Patienten einsetzbar? Und schließlich: Hat der S-ICD® nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile? Wenn ja, welche sind es? Um diese Fragen zu klären, widmete sich Dr. Julia Köbe – Kardiologin an der Klinik für Kardiologie II am Universitäts Krankenhaus Münster – in ihrem gut besuchten Arbeitskreis zunächst der Geschichte um die Entwicklung des S-ICD®. Dabei ging sie auf die aktuelle Hardware, die Implantation und die Funktionsweise des Aggregats ein. Schließlich verglich sie den konventionellen ICD zum S-ICD® 5 inklusive ihrer Vor-und Nachteile und gab einen Ausblick zu den speziellen Aspekten des S-ICD®. Wie gewohnt, ging sie dabei immer auch auf die speziellen Fragen der Teilnehmer_innen ein.
Bei einen plötzlichen Herzstillstand kommt es auf jede Sekunde an: Damit das Herz der Betroffenen wieder in einen normalen Rhythmus gelangt, sind Maßnahmen zur Reanimation unerlässlich. Noch bevor die Sanitäter oder der Notarzt vor Ort eintreffen, kann jeder durch eine Herz-Lungen-Massage helfen. Und dort, wo ein Schild wie das im Foto abgebildete zu sehen ist, finden Helfer auch einen Automatisierten Externen Defibrillator – kurz AED oder Laien-Defi. Untersuchungen belegen seit Langem, dass die Überlebensraten von Betroffene durch die Kombination von Reanimation und Laien-Defis merklich steigen. Jetzt gibt es AEDs, die nicht nur defibrillieren, sondern Helfern auch Rückmeldungen zur Herz-Lungen-Massagen geben.
Wenn ein Notarzt oder die Rettungssanitäter ins Haus kommen müssen, dann ist es meistens eilig. Nicht selten treffen sie dann dort auf Patienten, die bereits eine umfangreiche Krankheitsgeschichte haben und deshalb bestimmte Medikamente entweder nehmen oder unbedingt vermeiden müssen – zum Beispiel, weil sie allergisch darauf reagieren. Und oft genug treffen sie auch auf Angehörige, die zu aufgeregt sind, um auf die Schnelle präzise Angaben über die Medikation und das Krankheitsbild zu machen. Damit es im Notfall schnell gehen kann, nimmt nun die sogenannte „Notfalldose“ für alle Beteiligten den Stress aus der Situation.
Wenn es um den Defi geht, denken viele zuerst an seine Qualität als Lebensretter. Was er außerdem für ICD-Patienten leisten kann – dieser grundsätzlichen Frage widmete sich Dr. med. Christian Reiner, Leiter der Elektrophysiologie des St. Franziskus-Hospitals in Münster, beim letzten Gesprächkreis vor der Sommerpause. Rund 30 Patienten und Angehörige kamen trotz der hochsommerlichen Temperaturen zu seinem Vortrag in die Akademie Franz Hitze Haus. Belohnt wurden sie mit einem spannenden Vortrag sowie einem angeregten Arzt-Patienten-Austausch, bei dem Dr. Reiner mit großer Empathie und in leicht verständlichen Worten auf alle Fragen der Gäste einging. Deutlich wurde an diesem Abend vor allem das Anliegen des Kardiologen, eine Therapie stets von der Grunderkrankung eines Patienten ausgehend zu behandeln sowie den ICD möglichst so zu programmieren, dass inadäquate Schocks vermieden werden.
Das Fachprogramm des zweiten Tages begann mit einem Impulsvortrag, der die Implantation von ICDs aus herzchirurgischer Sicht beleuchtete. Referent war Dr. Andreas Löher, Leitender Oberarzt im Department für Herz- und Thoraxchirurgie im Universitätsklinikum Münster. Er erläuterte den Unterschied zwischen einem klassischen ICD, der im Schulterbereich eingesetzt wird und einem S-ICD, der unter der Haut – also subkutan – eingesetzt wird. Außerdem ging er darauf ein, welche Operationen aus seiner Sicht unbedingt in herzchirurgische Hand gehören und wann Elektroden unbedingt herausgenommen werden sollten. Nach seinem Impulsvortrag beantwortete Dr. Löher einige Fragen.